Dienstag, 19. April 2016

Rasselisten - "Die Kraft falscher Argumente beruht auf ihrer extremen Falschheit.“

Wenn man sich die von uns zwischenzeitlich dokumentierten Korrespondenzen ( Nr.1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4) zu unserer umfangreichen Stellungnahme zur Abschaffung der Rasselisten ansieht oder zu den neuen Gesetzesentwürfen in den Bundesländern Berlin und Thüringen jüngste Medienberichte (Berliner Morgenpost, Berliner Tagesspiegel, MDR) oder jüngste Kommunikationen anderer Vereine auf diesem Gebiet mit politisch Verantwortlichen etc. liest, fühlt man sich angesichts der "ewig" zirkulierenden Repititionen fern jeder kynologisch/ethologischen Sach- wie Fachkunde (Sach- und Fachkunde, auf der Hundegesetze - wie alle Gesetze jeglicher Fachgebiete - in einem Rechtsstaat eigentlich basieren sollten) vor allem "erschlagen": Nicht nur im Geiste, sondern auch körperlich, ein Gefühl von "blauen Flecken". Es nimmt einen mit, geht unter die Haut.

Man fragt sich zum x-fachen Male, wie lässt sich dieser Kreislauf an worthülsenhaften Äußerungen bei jenen Menschen, die darin regelrecht gefangen zu sein scheinen, wohl nur durchbrechen, wie und wo sind sie zu erreichen?

Ich stieß heute auf ein bemerkenswertes Zitat, dessen Aussage für die Rasselistenthematik und wie beharrlich in vielen Bundesländern an den Rasselisten festgehalten wird, kaum treffender und passender sein könnte:

 "Die Kraft falscher Argumente beruht auf ihrer extremen Falschheit.“
 (Elias Canetti, 1905-1994, Schriftsteller, Aphoristiker und Literaturnobelpreisträger) 

Hiermit wird es etwas zu tun haben. Es ist unglaublich schwer, sich aus/von quasi soghaften Dingen zu befreien, die im Denken dem Traktat einer Gehirnwäsche gleichkommen. Dies haben wir sicherlich alle schon in diversen Lebensbereichen erleben können. Insofern macht es das Verstehen der Politikerseite etwas leichter, auch wenn damit in keiner Weise ein Einverständnis einhergeht ("Verständnis ist nicht Einverständnis.").

Dennoch und gerade: Bundesländer wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein, sprich dortige Politiker, haben genau das geschafft - die Befreiung aus dem Sog. Niedersachsen hat seit 2003 keine Rasselisten mehr und dies im Jahr 2011 bei entprechender Gesetzesnovelle sogar bestätigt. Bundesweit gibt es immer mehr Politiker, die sich öffentlich gegen Rasselisten als präventiv sinnvolles und wirksames Gefahrenabwehrinstrument bezogen auf alle Hunderassen und ihre Haltung und stattdessen für eine notwendige Sachkunde aller Hundehalter aussprechen, jüngst war dies Herr Ministerpräsident Bodo Ramelow in Thüringen. Auch u. a. die SPD in Berlin ist einer Rasselistenabschaffung nicht abgeneigt.

Und positiv ist ebenso festzuhalten: Viele Vereine, Institutionen und Menschen, ob einzeln oder gemeinschaftlich organisiert, engagieren sich auf vielen Ebenen und in vielen Bereichen zur Aufklärung und allseitigen Kommunikation in der Rasselistenthematik.

Helfen wir weiter, dass sich die Menschen bei diesem Thema aus dem negativen Sog erwiesener Maßen falscher Argumente befreien können.

Dabei kann man gern auch Mal innehalten, wenn nötig, sich dann schütteln und weitergehen.


Kerstin Reck, Mitglied im Verein zur Abschaffung d. Rasselisten e. V.





Verein zur Abschaffung der Rasselisten e.V., Neustr. 2, 47638 Straelen Eingetragen im Vereinsregister des AG Geldern unter Nr.: VR 1677 - Impressum

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