Montag, 17. Oktober 2016

5. Soka Run Thüringen - Bericht aus Erfurt vom 15.10.2016

Am 15.10.2016 fand in Erfurt der insgesamt bisher 5. und bereits 2. Soka Run im Jahr 2016 in Thüringen statt. Dieser 2. Soka Run des Jahres 2016, organisiert von Soka Freunde Thüringen e. V. (bei Facebook) in Kooperation mit AG "Rasseliste - Nein Danke" (bei Facebook), hat im Hinblick auf das aktuelle Gesetzesänderungsverfahren seine besondere Bewandtnis (wir berichteten bereits u. a. an dieser Stelle darüber), Zitat vom Verein Soka Freunde Thüringen e. V.:
 
"Ein 2. RUN? Warum? Unser aktuelles Gesetz "Zum Schutz der Bevölkerung vor Tiergefahren" in Thüringen befindet sich derzeit in der Evaluierung/Änderung. Ein entsprechender "neuer" Gesetzentwurf ist bereits veröffentlicht:
 http://www.thueringen.de/…/ordnungs…/tiergefahren/index.aspx
Die Frist für die schriftlichen Einwände ist bereits verstrichen. Jetzt folgen die Anhörungen im Thüringer Landtag. Einen exakten Termin können wir leider nicht sagen, nur das dies im November 2016 ist. Aus diesem Grund möchten wir gerne mit euch an unserer Seite nochmals ein Zeichen setzen, dass Diskriminierung von Hund und Halter keine Lösung sind. Dass das Gesetz ein Scheinsicherheit ist. HALTERKUNDE statt RASSELISTE ist seit Jahren der Slogan aller RUN - Veranstalter! Kämpft mit uns und geht mit uns auf die Straße! Gemeinsam statt einsam!"

Die bestens organisierte und wieder sehr gelungene Veranstaltung am Erfurter Domplatz hatte ca. 160-200 Besucher, mit vielen "Listen-Hunden" wie Nicht-"Listen-Hunden". Den Vierbeinern ist mal wieder allergrößter Respekt zu zollen gewesen, denn für sie, um die es ja geht, sind solche menschlichen Zusammenkünfte, zumal in einer gut besuchten Altstadt und einem, teils durch engere Straßen führenden Demozug incl. Straßenbahnverkehr, eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Es wird den Hunden hier viel abverlangt und kann als hündische Höchstleistung durch uns Menschen nicht genug wertgeschätzt werden. Es ist wichtig, sich dies immer wieder bewusst zu machen und unseren Hunden dafür mit viel positivem Zuspruch und gutem, Sicherheit gebenden, respektvollem und präventiv ausgerichtetem Führungsverhalten unsererseits den Vierbeinern gegenüber zu danken!

Der Run bekam in der Altstadt durch viele dortige Besucher und Passanten eine große Aufmerksamkeit und danach konnten sich alle Zwei- wie Vierbeiner in entspannter und familiärer Atmosphäre den Redebeiträgen, den vielfältigen Informationen an den Ständen, dem privaten Austausch und einer wohlverdienten Pause mit einem wunderbaren Kaffee-, Kuchen- und Hundekeksangebot zur Unterstützung des veranstaltenden Vereins Soka Freunde Thüringen e. V. widmen.

Unterstützt wurde die Veranstaltung durch Stände vom Tierheimverein e.V./TH Erfurt, von IG Gegen Rasselisten e. V.,  von Fair Dog e. V. Deutschland (als Gemeinschaftsstand mit dem Soka Run e. V. Team Bayern und der Anti-DogFighting Campaign Deutschland), von Bianka Werchan - Fotodesign & Tierfotografie  und vom Hundezentrum Herwig.

Bei den Rednern stellten Felicitas K. Marek von Soka Freunde Thüringen e. V., als Politiker Dirk Bergner von der FDP  und Herr Josef Fassl von der Tierschutzallianz die Rasselisten-Situation im Allgemeinen und im Besonderen in Thüringen (Gesetzeslage und mögliche Gesetzesänderungen) und ihr jeweiliges Engagement für "Halterkunde statt Rasseliste" dar.

Sylvia Fricke vom Verein IG Gegen Rasselisten e. V.  sprach u. a. die teils exorbitant hohen "Listen-Hunde"-Steuersätze in den (meisten) Bundesländern mit Rasselisten und in Niedersachsen, das bekanntlich keine Rasseliste hat, an und was ihr Verein - u. a. anhand des positiven Beispiels von Schleswig-Holstein (siehe hier) - versucht, hiergegen zu unternehmen.

Nicole Gruber-Krohm von Fair Dog e. V. Deutschland  (und Soka Run e. V. Team Bayern) machte mit einer bewegenden Rede erneut auf die restriktive Gesetzeslage für Hund und Halter in Dänemark und dortige, letztlich unhaltbare Zustände  aufmerksam. Auch hier kann vom Run vom 25.06.2016 nur noch einmal wiederholt werden: Jeder Tourist mit Hund in Dänemark muss sich darüber bewusst sein, denn bei Urlaubsaufenthalten gilt das Gesetz auch für einen selbst plus Hund - sprich ein "Tanz auf rohen Eiern", der jederzeit kippen kann.

Herr Herwig vom Hundezentrum Herwig  erklärte im Hinblick auf die mögliche Gesetzesänderung noch einmal Wichtiges zum Wesenstest. Letztlich bleibt es dabei: Ein Gesetz, das eine Rasseliste im Grunde beibehielte und die Gefährlichkeitseinstufung/-"befreiung" von Wesenstests, die so oder so ausgehen können, abhängig macht, kann keine ernsthafte Alternative im Sinne einer wirklichen Gesetzesverbesserung sein. Vor allem, wenn die an sich relevante verpflichtende Halterkunde, für Hundehalter aller Rassen, nicht vorgesehen ist.

Die beim Run am 25.06.2016 bereits sehr beeindruckenden Schülerinnen der Gesamtschule Gera-Lusan, die dort ihr Projekt "Listenhunde - Zu Recht auf der Liste oder ein Tier mit sanftem Wesen?" vorstellten, haben mittlerweile auch einen tollen, sehenswerten Kurzfilm dazu gedreht, zu sehen ist er hier.

Die auch dieses Mal erneut sehr gelungene Veranstaltung endete natürlich wiederum mit der Spenden-Aktion "Küss den Pitbull". Richtig schöne Fotoimpressionen vom Run gibt es u. a. bei https://www.facebook.com/fotoxavermax/photos/?tab=album&album_id=390261518028685 - und ein paar eigene Fotoaufnahmen folgen hier:
 

 Kerstin Reck, Mitglied im Verein zur Abschaffung der Rasselisten e. V.



Verein zur Abschaffung der Rasselisten e.V., Neustr. 2, 47638 Straelen Eingetragen im Vereinsregister des AG Geldern unter Nr.: VR 1677 - Impressum


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